What a Wonderful World
La Danza Tarantella Neapolitana, Mein kleiner grüner Kaktus, Auburn is the Colour u. a.
Es geht auch ohne Trompeten. Dies beweist das Melton Tuba Quartett nun schon seit 1987. Auf der vierten CD stellt sich Jörg Wachsmuth als neues Mitglied vor; er wurde für den 2004 ausgeschiedenen Markus Hötzel in das Ensemble aufgenommen. Er und seine Kollegen Ulrich Haas, Hartmut Müller und Heiko Triebener sind Mitglieder bedeutender deutscher Orchester und hatten prominente Lehrer.
Die vier exzellenten Tubisten beginnen mit dem interessant arrangierten Titelsong und bestechen sofort mit ihrem ausgewogenen, transparenten Klang. Im nachfolgenden La Danza Tarantella Neapolitana von Rossini zeigen sie ihre Schwindel erregende Technik. Sie musizieren so leichtfüßig, dass man glauben könnte, Rossini hätte das Stück für sie geschrieben. Das gleiche gilt für den Walzer von Schostakowitsch.
Auch der Humor kommt mit Mein kleiner grüner Kaktus nicht zu kurz. Die Variationen über den Karneval von Venedig sind geradezu unglaublich. Das gesamte Programm der CD ist sehr vielseitig. Es wird nie langweilig, obwohl klanglich ähnliche Instrumente gespielt werden (Euphonium und Tuben).
Besonders hervorzuheben ist, dass neben Bearbeitungen auch Originalkompositionen aufgenommen wurden. Sehr schöne Pastellfarben meint man in Auburn is the Colour von Michael Forbes zu hören. In Campera von Enrique Crespo kommt der gesamte Umfang der Instrumente zum Tragen. Durch den Einsatz von Percussion-Instrumenten in Samba de Mogán von Ingo Luis kommt noch eine zusätzliche Klangfarbe ins Spiel. Jürgen Hahn komponierte einen Tuba Lebre Funk, der auch ohne Schlagzeug gehörig in die Beine geht. Mit einer gefühlvoll swingenden Bearbeitung von Swing Low von Ingo Luis endet diese fulminante CD.
Alle Kompositionen und Bearbeitungen stehen auf einem sehr hohen Niveau. Man kann nur hoffen, dass sich weiterhin Komponisten finden, die für ein Tubaquartett schreiben. Das Melton Tuba Quartett leistet für das Image der Tuba einen Dienst, der nicht hoch genug eingeschätzt werden kann.
Michael Schmidt