Turkovic, Milan

Was Musiker tagsüber tun

Wissenswertes und Amüsantes aus der Welt der Musik

Rubrik: Bücher
Verlag/Label: Kremayr & Scheriau/Orac, Wien 2007
erschienen in: das Orchester 02/2008 , Seite 58

Der international bekannte Fagottist, Kammermusiker und Dirigent Milan Turkovic aus Wien gehört zu den Musikern, die viel über ihren Beruf nachdenken und ihre Gedanken dann auch zu Papier bringen. Turkovic hat inzwischen bereits drei Bücher und zahlreiche Essays veröffentlicht.
Die neueste Publikation beschreibt der Verlag auf dem Umschlag als ein leichtfüßiges, charmantes, hochinformatives und kritisches Buch über einen der schönsten Berufe der Welt. Bei Turkovic sind es inzwischen fast fünfzig Berufsjahre, da kommen schon sehr viele Erfahrungen und Beobachtungen zusammen. Und er hat viel zu sagen über alle möglichen Themen rund um die Musik, kaum ein Bereich wird ausgespart. Das Wunderwerk Orchester mit all den dazugehörigen Gedanken über Dirigenten und den besonderen Belastungen der Musiker, über Stress, Konzertreisen und Komponisten nimmt viele Seiten ein. Aber auch zur Musikkritik gibt es viel zu sagen sowie zu allen möglichen Bereichen wie Sport oder Politik in Bezug auf die Musik. Ganz wichtig ist ihm zum Beispiel auch die Frage, ob klassische Musiker Humor haben. Der Themenkatalog scheint unerschöpflich. Turkovics Gedanken sind natürlich subjektiv und oft sehr persönlich geprägt. Er hat immer wieder eigene Erlebnisse parat und zieht Beispiele aus verschiedenen Ländern hinzu. Zum großen Teil aus den USA, wo er sich sehr oft aufgehalten hat.
Das Buch schaut hinter die Kulissen des großen Musikbetriebs und beantwortet natürlich auch die Frage, was Musiker so den ganzen Tag über treiben. Es ist daher eigentlich kein Buch für Musiker, die als Insider das meiste bereits wissen und ihre eigenen Erfahrungen gemacht haben. Es ist ein Buch für interessierte Musikliebhaber und für Konzertbesucher. Es wäre auch eine hilfreiche Literatur für Politiker, die für Kultur verantwortlich sind. Wenn sie es denn auch lesen würden!
Wolfgang Teubner