Trier: Spannende Begegnung spiegelbildlicher Welten

Auch wenn sein musikalischer Stil bald als veraltet galt, musste man dem italo-amerikanischen Opernkomponisten Gian Carlo Menotti (1911–2007) stets zwei Eigenschaften zugestehen: untrügliches Bühnengespür und zeitgemäße Sujets. Beides zeigt er auch in der Kinderoper Hilfe, Hilfe, die Globolinks, einem Auftragswerk der Hamburgischen Staatsoper von 1968, das das Theater Trier jetzt für die deutsche Bühne wiederentdeckt hat. Zur Entstehungszeit standen Weltall und Raumfahrt hoch im Kurs: 1969 war die erste bemannte Mondlandung, im Fernsehen liefen Serien wie Invasion von der Wega und Raumschiff Enterprise. In Menottis Szenario sind Kinder in einem liegengebliebenen Schulbus Eindringlingen aus dem All ausgesetzt. Diese „Globolinks“ sind gefährlich, weil sie durch Berührung jeden Menschen in einen der ihren verwandeln. Davon erfährt man in einer Radiomeldung – diese unterbricht die unruhig beginnende Ouvertüre. Gemäß einer zweiten Ansage kann man die Invasoren durch Musik vertreiben; die spannende Frage ist, ob das gelingt.

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