Werke von György Orbán, Emil Petrovics, Kamilló Lendvay und anderen
The Hungarian Bassoon
Bence Bogányi (Fagott), Oliver Triendl (Klavier)
Ungarische Fagottmusik dieses Repertoire ist mit Sicherheit außerhalb der Grenzen Ungarns selbst in Fachkreisen wenig bekannt. Doch es lohnt sich, nicht nur der Musik wegen, sondern auch aufgrund der glänzend und auf hohem Niveau eingespielten Aufnahme.
Ungarn ist ein Land mit einer großen Musiktradition, welche fälschlicherweise oftmals nur auf Czárdás und Zigeunermusik reduziert wurde. Die hochkarätige Einspielung beweist, dass dieses Land viel mehr zu bieten hat. Nicht nur Komponisten wie Kodály, Bartók und Dohnányi, sondern auch Zeitgenossen wie Farkas, Ligeti und Kurtág haben zur Schaffung einer eigenen musikalischen Sprache beigetragen. Dies zeigen die auf der vorliegenden CD eingespielten Werke für Fagott nachdrücklich.
Die Sonate für Fagott und Klavier (1887) von György Orbán, der zu den bedeutenden ungarischen Komponisten zählt, ist ein Werk, das mit der Sonate romantique von Ferenc Farkas den prominenten Rahmen bildet für die Einspielungen von Werken von Emil Petrovic (Passacaglia in Blues), Kamilló Lendvay (Three Movements), József Sári (Meditazione), Jenö Takács (Sonata Missoulana) und László Dubrovay (Cinque Pezzi). Es handelt sich hierbei um bedeutende Musik und ein Angebot mit reichhaltigen
Facetten an virtuosen Passagen und einer ausdrucksvollen Tonsprache.
Hierbei präsentiert sich Bence Bogányi gemeinsam mit seinem kongenialen Partner Oliver Triendl als glänzender Solist, der mit virtuoser Leichtigkeit, einem kultivierten Fagottklang mit sparsamem und geschmackvollem Einsatz des Vibratos auch ein optimales dynamisches Klangergebnis erzielt. Beweis für Bogányis außergewöhnliche bläserische Klasse ist seine Karriere als Solofagottist an der Staatsoper und im Philharmonischen Orchester in Helsinki, im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und bei den Münchner Philharmonikern. Als Solist spielte er mit vielen namhaften Orchestern in Europa und war als Kammermusikspieler und als Preisträger verschiedener internationaler Wettbewerbe erfolgreich. Außerdem bekleidete er seit 2009 eine Professur an der Hochschule für Musik Nürnberg. Zum September 2013 wurde er als Professor an die Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover berufen.
Sein Klavierpartner Oliver Triendl hat sich als Solist und Kammermusikspieler einen Namen gemacht. Dazu kommen über siebzig CD-Einspielungen, seine Erfolge bei mehreren nationalen und internationalen Wettbewerben und seine erfolgreichen Auftritte in den Musikmetropolen Europas, Nord- und Südamerikas, in Südafrika und Asien.
Alfred Rinderspacher