Christoph Schulte im Walde

SOLINGEN: Verbundene Extreme

Bergische Symphoniker konzertieren mit Andrea Sanguineti und ­Mandolinist Avi Avital

Rubrik: Bericht
erschienen in: das Orchester 5/2024 , Seite 56

Vorbei sind die zwölf Monate, in denen sich ein ausgesprochen intensiver Blick auf die Mandoline als „Instrument des Jahres 2023“ richtete. Aber damit ist noch längst nicht ausgemacht, dass dieses so zarte und irgendwie auch ganz besondere Instrument wieder in der Versenkung verschwindet. Im Gegenteil, denn im 6. Sinfoniekonzert der laufenden Spielzeit der Bergischen Symphoniker stand die Mandoline einmal mehr im Zentrum – und mit ihr jener Künstler, dem es schon seit etlichen Jahren auf so menschlich sympathische und künstlerisch rundum überzeugende Weise gelingt, diese große hölzerne Halbkugel mit Saiten ins Licht der Öffentlichkeit zu bringen: Avi Avital. Er war – man kann es ganz gewiss so sagen – der gefeierte Star des Abends Ende Februar im Konzerthaus Solingen. Und das mit einem Solo-Konzert jenseits dessen, was landläufig bekannt ist, ja bekannt sein kann: Jennifer Higdon, die 1962 geborene, mit etlichen renommierten Preisen hoch dekorierte amerikanische Komponistin, schrieb Avi Avital ihr Mandolinenkonzert sozusagen in seine Finger, die Uraufführung fand 2021 in München statt. In zwei Sätzen spürt Higdon der ganzen Klangpalette der Mandoline nach, mit der Avi Avital, Auftraggeber des Werks, sie zuvor vertraut gemacht hatte.

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