Frauke Adrians
Singen im Schwulenzug
Das Orchester im südschwedischen Helsingborg verwandelte eine Hass-Mail in Musik
Wenn jemand dich beschimpft, mach dir die Schmähung zu eigen. Das verlangt ein hohes Maß an Selbstbewusstsein und -beherrschung und funktioniert nicht immer, kommt aber gerade in der Kunst nicht selten vor. Man denke nur an die Maler, die in den 1870er Jahren von der Kunstkritik in Frankreich als farbenschmierende „Impressionisten“ verhöhnt wurden und diese Bezeichnung schließlich stolz als ihren „Nom de
guerre“ annahmen. Ebenso souverän ging das Helsingborgs Symfoniorkester (HSO) mit einer Hass-Mail um,
die im Frühjahr im Helsingborgs Konserthus eintraf.