Steffen Prignitz
Richard Wagner
Bibliographie zu Leben und Werk 1833-2013 (Band 1)
Steffen Prignitz legt mit seiner Wagner-Bibliografie ein gewaltiges Werk vor. In zwei gewichtigen Bänden (ca. 800 bzw. 900 Seiten) sammelt und charakterisiert der an der Universität Rostock promovierte Forscher das bisher erschienene Schrifttum über Leben und Werk Richard Wagners, und es gelingt ihm, die geradezu riesige Literatur dieser Art zu strukturieren und den ratsuchenden Leser und Wagner-Freund umsichtig zu führen.
Teil I der Bibliografie widmet sich den „Allgemeinen Grundlagen und Hilfsmitteln“ und listet etwa die „Werkausgaben“ in Abgrenzung zu „Auswahlausgaben“ auf. Teil II hat seinen Schwerpunkt bei den Gesamtdarstellungen zu „Leben und Werk“ oder „Dokumentarbiogaphien“, umfasst aber auch kleinere „Kataloge nichtständiger Überblicks-Ausstellungen“. Gerade die Berücksichtigung solcher bibliografischer Nischen und Details erhöht den Wert des vorliegenden Gesamtwerks.
Teil III ist dem weiten Feld der „Biographischen Einzelheiten“ zu Wagner gewidmet und zeigt durch mehr als 150 Jahre entsprechender Forschung Schwerpunkte bei Wagners Vorfahren und direkten Familienangehörigen auf; aber selbst Wagners Verhältnis zu Haustieren wurde bald in der Literatur beschrieben und gelangt auf diese Weise auch in die vorliegende Bibliografie. Etwa achtzig Druckseiten umfasst dann, wie zu erwarten, die Literaturliste, die sich auf namhafte Personen aus dem Umfeld des Komponisten bezieht. Teil IV stellt das Schrifttum zu „Wagners Gedankenwelt und deren Beziehungen“ zusammen, während „Einzelne Komponisten und Musiker“ anschließend separat aufgelistet werden.
Es liegt in der Natur der Sache, wenn Wagners Opernschaffen auch in der bibliografhischen Würdigung einen besonderen Rang findet bzw. gefunden hat. Mehr als fünfhundert Titel sind in „Teil V: Zum Werk“ verzeichnet, wobei die Liste der Autoren und Wagner-Exegeten naturgemäß einen Schwerpunkt bei „großen Autoren-Namen“ hat; gleichwohl gesellen sich im Laufe der rund hundertfünfzig Jahre, welche das Wagner-Schrifttum umspannt, auch weniger prominente Autoren hinzu. Sie alle belegen ein gleichsam lückenloses, ununterbrochenes Interesse an der literarisch-wissenschaftlichen Spiegelung des musikalischen Großmeisters.
Der Schluss des vorliegenden Werks gilt der „Rezeptions- und Forschungsgeschichte“ innerhalb der Wagner-Bibliografie, der – wie zu erwarten – strittigen Bewertung vor allem des „politisch-ideologischen“ Wagners. In diesem Zusammenhang kommt auch der bibliografischen Aufarbeitung des Komplexes „Bayreuther Festspiele“ eine besondere Stellung zu.
Albrecht Goebel