Ute Grundmann

RAUS AUS DEN STUHLREIHEN!

Konzerte sollen mehr sein als zwei Stunden Stillsitzen und Zuhören: Das Publikum wird zum Teil des Abends

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 04/2023 , Seite 10

Dresden: Im Wohnzimmer

2.0 heißt das neue Zauberwort, wenn man das Publikum zur Teilhabe am musikalischen Geschehen einladen will. Frauke Roth, Intendantin der Dresdner Philharmonie, möchte die Basisstation ihres Orchesters zum „Kulturpalast 2.0“ machen.
Einfach mal einen Espresso trinken, ein Buch lesen, vielleicht aus dem gläsernen Foyer des fulminant runderneuerten Konzerthauses nach draußen schauen – zum Dresd­ner Altmarkt, der mit Kreuz- und naher Frauen­kirche das ist, was für Boris Becker Wimbledon war: das Wohnzimmer. Noch aber streben die Menschen in diesem großen, gläsernen Foyer vor allem zu den Ticket­schal­tern, in die oberen Etagen zur Stadtbibliothek, am Abend in den Konzertsaal oder in den Keller zum renommierten Kabarett „Die Her­kuleskeule“. Ideale Bedingungen also, um ver­schiedene Zuschauerkreise anzusprechen und zu vermischen. Dafür soll „mehr Leben“ in den Kulturpalast einziehen, damit Interak­tion und Teilhabe gelingen und Konzerte zum Erleben und Mitmachen möglich werden.

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