Ludwig van Beethoven
Piano Concertos Nos. 1 & 2/Rondo WoO6
Aris Alexander Blettenberg (Klavier), Orchestra of the Munich Chamber Opera, Ltg. Christophe Gördes
Das Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 in B-Dur op. 19 von Ludwig van Beethoven besticht in der vorliegenden Wiedergabe mit dem Pianisten Aris Alexander Blettenberg und dem Orchestra of the Munich Chamber Opera aufgrund einer sphärenhaften Leichtigkeit, die aber auch Tiefe nicht vermissen lässt. Der erste Satz fasziniert hier als spielfreudiges Allegro mit brillanten Läufen und Passagen. Still verträumt kommt das Adagio daher. Mit einem rhythmisch erfrischend musizierten Hauptthema fesselt das Rondo. Die lustige Moll-Wendung gelingt Aris Alexander Blettenberg überraschend deutlich. Und der langsam verklingende Terzentriller am Schluss des Konzerts klingt geheimnisvoll.
Das erste Konzert für Klavier und Orchester in C-Dur op. 15 von Beethoven ist übrigens nach dem zweiten Klavierkonzert op. 19 entstanden, das bereits im Jahre 1795 komponiert wurde. Deswegen ist es historisch korrekt, wenn es auf dieser Aufnahme nach dem zweiten Konzert zu hören ist. Das edelsingende, reich verzierte Largo besticht hier mit ebenso großer Leichtigkeit wie das folgende, keck dahinsprudelnde Rondo, das immer wieder zu witzigen Seitensprüngen bereit ist. Im zweiten Satz setzt sich besinnliche Ruhe und klanggesättigte Schönheit durch. Und im Finale triumphieren die tänzerischen Seitenthemen. Beethoven bevorzugte bei seinem Spiel übrigens den bizarren, gewalttätigen Ausdruck. Davon ist Blettenberg weit entfernt. Etwas robuster interpretiert er allerdings das zweite B-Dur-Konzert, das bei dieser Aufnahme auch mehr überzeugt. Die beiden Kadenzen zu den beiden Kopfsätzen des ersten und zweiten Klavierkonzerts stammen von Aris Alexander Blettenberg.
Eine gewisse Nähe zu beiden Konzerten zeigt das Rondo für Klavier und Orchester in B-Dur von Ludwig van Beethoven, das gleich zu Beginn auf dieser CD zu hören ist. Die Motive besitzen eine deutliche Verbindung zum zweiten Klavierkonzert. Es ist dessen ursprünglicher Finalsatz. Die erfrischenden Kadenzen zu diesem noch jugendlicher klingenden Rondo aus dem Jahre 1793 stammen übrigens auch vom Solisten Aris Alexander Blettenberg.
Alexander Walther