Uwe Mitsching
NÜRNBERG: Ein ganzer Macbeth-Mördermonat
Staatsphilharmonie Nürnberg: Schlaflos im Orgelsound mit Strauss, Schostakowitsch, Verdi und Hanke
Abonnementskonzerte möglichst attraktiv zu betiteln, ist nichts Neues (und auch nicht immer besonders einleuchtend). Wenn ein Konzert „Sleep no more“ heißt, wie jetzt bei der Staatsphilharmonie Nürnberg, soll das kein Weckruf sein, sondern ist ein Zitat aus Shakespeares Macbeth – da können sogar zwei Schuldbeladene nicht schlafen vor Mordlust, sexueller Gier, Gewissensnöten. Bei den Philharmonikern und ihrem GMD Roland Böer reicht die Spanne von Richard Strauss und dessen symphonischer Dichtung bis zur gierigen Lady aus dem russischen Landkreis Mzensk. Entsprechend der immer sehr konsequent konzipierten Konzerte der Nürnberger Nach-Mallwitz-Ära gab es dazu die Uraufführung des Orgelkonzerts von Stefan Johannes Hanke (vierzigjährig und einst Schüler von Günther Kaunzinger und Marie-Claire Alain), das mit dem „Sleep“-Zitat dem ganzen Abend den Namen gibt – und zweifellos dessen Höhepunkt ist.
Lesen Sie weiter in Ausgabe 5/2025.