Uwe Kraus
MAGDEBURG: Schreibmaschinenklappern statt Schleier-Tanz
Gerald Barrys „Salome“ am Theater Magdeburg – schreiend Skurriles souverän interpretiert
Das Enfant terrible Oscar Wilde liefert die Dichtung, Richard Strauss nutzt die Vorlage für ein Werk, das als „Skandaloper“ Publikum wie Kritik spaltet: Salome wird als pervers verschrien, in Wien verboten und in New York abgesetzt. 120 Jahre nach der Uraufführung in der Dresdner Semperoper nimmt sich nun in Magdeburg der irische Komponist Gerald Barry des Stoffes um eine der verstörendsten Frauenfiguren der Operngeschichte an, bürstet Wilde und Strauss mit einem gehörigen Maß Ironie kräftig gegen den Strich. Aus der Femme fatale Salome, der schleiertanzenden Tochter der Herodias, wird die Tippse, die auf der altertümlichen Schreibmaschine rumhackt, um das königliche Diktat aufzunehmen.
Lesen Sie weiter in Ausgabe 6/2025.