Köper, Karl-Heinz

Konturen

Heitere Suite für vier Hörner und Blasorchester, Partitur

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Dohr, Köln 2015
erschienen in: das Orchester 01/2016 , Seite 73

Karl-Heinz Köper (1927-2011) war Kapellmeister in Hannover und gründete als freischaffender Komponist in den frühen 1950er Jahren einen eigenen Verlag, um seine Werke selbst zu veröffentlichen. Er hat ca. 160 Werke ausschließlich in seinem eigenen Verlag publiziert. Nach seinem Tod hat der Verlag Dohr in Köln den Köper Verlag übernommen. Die gesamten Köper-Werke erscheinen nun in revidierten Neuausgaben in der Edition Dohr.
Köper verstand es, anspruchsvolle und ernsthafte Musik mit Unterhaltungsmusik erfolgreich zu verbinden. Sein Kompositionsstil eignete sich besonders für die Anforderungen der Unterhaltungsorchester der Rundfunksender, die immer nach neuem Material suchten. Bekannt wurde Köper für seine Vorliebe für Konzerte mit ungewöhnlichen Instrumenten wie zum Beispiel Euphonium, Marimba oder Akkordeon. Viele dieser Werke sind außerdem auch für unterschiedliche Klangkörper bearbeitet. Die hier vorliegende „Heitere Suite“ für vier Hörner und Blasorchester ist auch für vier Hörner und großes Orchester erschienen. Das Blasorchester mit Ad-libitum-Saxofonstimmen wird ergänzt durch eine große Vielfalt von Schlaginstrumenten wie Xylofon, Vibrafon, Glockenspiel, Triangel, Tamburin, Kleine Trommel, Becken, Drum-Set und Schüsse. Mit einer Aufführungsdauer von ca. 18 Minuten eignet sich das Stück sehr zur Ergänzung eines jeden Konzertprogramms.
Die Suite besteht aus vier Sätzen. Im ersten Satz „Collegium“ werden die vier Hornsolisten nach einer langsamen Einleitung des Orchesters nacheinander kanonisch vorgestellt. Durch schnelles Tempo, wechselnde Taktarten und Akzentverschiebungen mit Synkopen wirkt die Musik sehr beschwingt. Der Satz endet wie bei der Einleitung mit einem Nachspiel vom Orchester. Der zweite Satz „Caccia“ hat seinen Jagdcharakter durch die Quartmotive im Drei-Achtel-Takt. Die betonten Hemiolen im Takt 59 ff. verleihen dem Stück etwas Jazziges. Die Schüsse vom Schlagzeug dürfen nicht fehlen. Eine langsame Cantilene im Zwölf-Achtel-Takt bildet den dritten Satz. Alle Stimmen sind miteinander verwoben und werden durch filigrane Sechzehntel-Passagen in der Flötenstimme ergänzt. Der vierte und letzte Satz dieser Suite heißt „Capriolen“. Das schnelle Vivace-Tempo mit sprunghaften, synkopierten Motiven und dynamischer Vielfalt unterstreicht nochmals die Heiterkeit dieses Werks.
Die Hornstimmen sind in einer gut spielbaren Stimmlage komponiert und können auch von Laien-Hornisten bewältigt werden. In allen vier Hornstimmen wird die extrem tiefe Lage vermieden. Die erste Stimme verlangt allerdings eine sichere Höhe vom Hornisten (bis c”’ notiert). Die Verbindung zwischen anspruchsvoller Musik und lockerer Heiterkeit wird bei dieser Suite für vier Hörner und Blasorchester von Karl-Heinz Köper überzeugend umgesetzt.
Thomas Swartman