Ingo Hoddick

KÖLN: Abgesang auf Frieden und Wohlstand

Unter der Leitung des Gastdirigenten Osmo Vänskä übertraf sich das Gürzenich-Orchester selbst

Rubrik: Bericht
erschienen in: das Orchester 3/2025 , Seite 60

Mit einer zehnminütigen Uraufführung begann das Gürzenich-Orchester im Dezember sein Sinfoniekonzert in der Kölner Philharmonie. Der 1944 (also 80 Jahre zuvor) im benachbarten Leverkusen geborene Kölner Komponist York Höller präsentierte hier sein Auftragswerk Prolog und Abgesang – Orchestrale Fantasie nach einem Motiv von Robert Schumann. Der Titel bezeichnet nicht zwei Formteile, sondern eine doppelte Funktion: Einerseits hat Höller, wie er im Vorwort vermerkt, ein „Vorspiel für ein sinfonisches Konzert“ komponiert, andererseits formuliert er darin „eine Art Abgesang auf die jahrzehntelange Phase des Friedens und des für selbstverständlich gehaltenen Wohlstands“. Die Klangchiffre für die „nicht nur von mir, sondern allgemein als fundamentale Krise wahrgenommene gegenwärtige Zeitenwende“ ist das dritte der Fantasiestücke op. 12 von Robert Schumann mit der Überschrift „Warum?“.

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