Andreas Hauff
KOBLENZ: Fortuna über dem Rhein
Packender Saison-Ausklang des Theaters Koblenz mit „Carmina Burana“ und „Pagliacci“ auf der Festung Ehrenbreitstein
Was verbindet Carl Orffs Carmina Burana, die archaisierende szenische Kantate, mit Ruggiero Leoncavallos Pagliacci, dem veristischen Opernkrimi – außer ihrer Popularität beim Publikum? In diesem Fall der Aufführungsort. Die letzte Saisonpremiere des Theaters Koblenz findet traditionell auf dem Ehrenbreitstein statt, dem Gelände der gewaltigen, bald 200 Jahre alten Festung am rechten Rheinufer. In der rheinabgewandten Ecke des Großen Innenhofs findet sich eine windgeschützte Nische für einen leicht abwärts geneigten Zuschauerraum mit guter Sicht. Die Bühne selbst besteht aus zwei unterschiedlich tief gegliederten Tribünen mit einem Durchgang in der Mitte; dahinter sitzt das Orchester. Erst beim Schlussbeifall sehen wir die Musiker und Musikerinnen der Rheinischen Philharmonie und ihren Dirigenten, den 1. Kapellmeister Felix Pätzold. Die Koordination mit der Bühne funktioniert trotzdem gut – mit der kleinen Ausnahme des schnellen „In Taberna“ bei Orff; dafür bestechen die agogischen Verzögerungen bei „Tempus est iocundum“. Das Mit- und Ineinanderwirken von Orchester, Solist:innen, Chor, Extrachor und Kinderchor klappt ausgezeichnet.
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