Ute Grundmann

KEINE STUNDE NULL

Die Sächsische Staatskapelle Dresden blickt in einem Prachtband auf hundert Jahre ­glorreicher und finsterer Geschichte

Rubrik: Zwischentöne
erschienen in: das Orchester 5/2025 , Seite 46

Die dunklen Seiten der Geschichte aufzublättern, wenn es ein Jubiläum zu feiern gilt, ist mutig und ziemlich selten. Bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden ist man diesen Weg gegangen. Die im vergangenen Jahr erschienene Festschrift widmet sich den Jahren 1923 bis 2023 – unter dem Titel Goldglanz und Schattenwürfe. Vor gut 100 Jahren, 1923, entstanden unter GMD Fritz Busch die ersten Tonaufnahmen der Staatskapelle. Aber die kommenden, verhängnisvollen Zeiten deuteten sich viel mehr als nur an – Zeiten, von denen manche später hofften, „die Vorgänge der Vergangenheit sind gewiss vergessen“. Doch dem war und ist natürlich ganz und gar nicht so, auch wenn das Zitat in der Festschrift zur Kapitelüberschrift wird.

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