Werke von Claude Debussy, Christoph Willibald Gluck, Francis Thome und anderen

Harfenklänge für die Seele 3

Silke Aichhorn (Harfe)

Rubrik: CDs
Verlag/Label: Hörmusik
erschienen in: das Orchester 12/2017 , Seite 68

Silke Aichhorn, eine bekannte Harfenistin, stellt sich mit ihrer Solo-CD Harfenklänge für die Seele 3 vor. Weit über zwanzig CDs produzierte sie bereits und gründete 2006 ihr eigenes Label Hörmusik.
Ihr Harfenstudium absolvierte Aichhorn am Conservatoire de Lausanne und an der Hochschule Köln. Sie ist mehrfache Preisträgerin internationaler Wettbewerbe sowie mehrerer Kulturpreise. Seit 2013 wirkt Silke Aichhorn mit großem Engagement u.a. als Botschafterin des ambulanten Hospizdienstes der Caritas in Traunstein. Im Booklet-Vorwort schreibt sie: „Sehr regelmäßig habe ich das Privileg, Menschen in schweren Momenten mit meiner Musik begleiten zu dürfen.“
In diesem Sinn muss man die 17 kurzen Solostücke – Arrangements und Originale – auf dieser CD verstehen. Bis auf zwei Werke, Das Waldbächlein von Fritz Spindler und Die Quelle von Alphonse Hasselmans, erklingen nur getragene Stücke. Ich bedaure das, denn Menschen, die wissen, dass ihnen nicht mehr viel Zeit bleibt, erfreuen sich gewiss ebenso an heiterer virtuoser Harfenmusik. Bezugnehmend auf die CD könnte ich nennen: eine im Tempo schnelle Sonate von Scarlatti oder ein virtuoses Stück von Godefroid oder von Granados etwa einen spanischen Tanz. Langsame populäre Werke wie u.a. von Gluck (Reigen seliger Geister) oder von Mascagni (Intermezzo sinfonico) oder Ave Maria von Bach/Gounod mindern ja nicht den musikalischen Reiz dieser CD.
Silke Aichhorn, eine gute und vor allem leidenschaftliche Harfenistin, ist gewiss daran interessiert, dass auch andere Menschen – vor allem Harfenisten – an dieser Einspielung Interesse haben. Schon daher meine Empfehlungen der Abwechslung; sie könnte damit all ihre spielerische Qualität unter Beweis stellen. Die Tonqualität der Harfe ist auf der CD übrigens sehr gut wiedergegeben.
Nun müssen mir leider zwei Korrekturen aus dem Booklet erlaubt sein: Zum einen spielt Aichhorn ihr Arrangement des Ges-Dur-Impromptus für Klavier op. 90 von Franz Schubert; es heißt dazu, dass Schubert bedauerlicherweise nichts für die Harfe komponiert habe. Das möchte ich bestreiten:
In seiner Zauberharfe für Soli, Chor und Orchester hat er einen unglaublich schönen solistischen Harfenpart geschrieben. Weiterhin steht im Booklet, dass Aichhorn 2013 mit dem Kurpfälzischen Kammerorchester für das Label cpo die Konzerte von Ernst Eichner als Weltersteinspielung produziert hat, darunter auch das Konzert D-Dur op. 9. Es gibt aber frühere Aufnahmen dieses Konzerts, unter anderem auch von mir (Produktion 1989).
Harfenklänge für die Seele 3 dient zweifellos der Beruhigung, auch im normalen gestressten Alltag. Deshalb kann ich sie trotz meiner anderen Ideen und Meinungen empfehlen.
Marion Hofmann