Ingo Hoddick
HAGEN: Befreiung durch Licht
Das Theater Hagen überzeugt mit dem spartenübergreifenden Doppelabend „Jolanthe“ und „Der Feuervogel“
Jolanthe heißt die letzte, modernste (es geht schon in Richtung Symbolismus und Jugendstil) und persönlichste Oper von Peter Tschaikowsky. Die Titelfigur darin ist von Geburt an blind, doch sie weiß nichts davon. König René ist ihr Vater und hat verboten, dass jemand ihr Geheimnis enthüllt. Abgeschottet von der Außenwelt beginnt sich in Jolanthe eine unbestimmte Sehnsucht zu entwickeln. Als eines Tages der Ritter Vaudémont zu der jungen Frau vordringt, verliebt er sich in sie und bricht das Gebot des Königs. Für Jolanthe öffnet sich ein Weg aus ihrer Isolation. Das ist sensibel und überhaupt klug komponiert, steigert sich allmählich von einem kammermusikalischen Beginn mit sehnsüchtigen Vorhalten in den solistischen Hörnern und tiefen Holzbläsern über viele dankbare Arien bis zum triumphal abschließenden C-Dur-Tutti.
Lesen Sie weiter in Ausgabe 5/2025.