Mendelssohn Bartholdy, Felix
Elias
Seit der Erstaufführung des Elias in Birmingham 1846 hatte sich der Verlag Simrock die Rechte gesichert. Nach 30 Jahren trat die damals frisch gegründete Edition Peters mit dem nun frei gewordenen Werk editorisch in Erscheinung mit dem generellen Anspruch, Mendelssohns Musik umfangreich zu dokumentieren. Diese Partitur, deren Erscheinungsbild über die Jahrzehnte nur geringfügig angepasst worden war, war für Generationen die Grundlage der Aufführungen. Nach einer zuletzt 1995 im Carus-Verlag erschienenen Neuausgabe und der bei Breitkopf & Härtel von Christian Martin Schmidt im Jubiläumsjahr 2009 publizierten Fassung, die bereits als große editorische Leistung zu werten war und Beachtung verdiente, präsentiert nun das “Stammhaus” Peters mit Klaus Burmeisters Herausgabe die jüngste und gleichermaßen mustergültige Edition dieses die Oratorienlandschaft so ungemein prägenden Werks.
Das sehr ausführliche Vorwort widmet sich dem Aufbau des Werks, dem Entstehungsprozess, besonders unter Berücksichtigung der Erstellung des Librettos und auch der frühen Rezeptionsgeschichte. Der Umfang der Partitur bleibt naturgemäß immens, wenn auch mit 425 Seiten knapp unter dem der Carus-Ausgabe. Die Notation des schweren Blechs ist der besseren Lesbarkeit halber unterteilt, die zweisprachige Fassung in Deutsch/ Englisch, quasi Standard in allen Ausgaben, ist gut lesbar.
Der Klavierauszug, den Klaus Burmeister auf der Basis des bewährten Auszugs von Kurt Soldan zur besseren Les- und Spielbarkeit leicht revidiert und um Instrumentierungsangaben ergänzt hat, enthält ebenso das ausführliche deutsche Vorwort und englische Nachwort wie in der Partitur. Die Textfassung ist hier ausschließlich einsprachig in Deutsch gehalten (der Klavierauszug wird zusätzlich auch in Englisch aufgelegt), gewiss ein Vorzug, um den Chorsänger als hauptsächlichen Nutzer nicht übermäßig zu irritieren.
Der ausführliche Revisionsbericht beschreibt akribisch die Divergenzen zur Erstausgabe und anderen Quellen. Im Sinn eindeutiger Hinweise wurden beispielsweise crescendo-Anweisungen teilweise als crescendo Gabel ausgelegt. Dynamische Angaben sind der Erstausgabe verpflichtet und in zweifelhaften Fällen jeweils erläutert. Das Aufführungsmaterial ist sowohl leihweise als auch käuflich erhältlich.
Joachim Neugart