Jens Daniel Schubert
DRESDEN: Romantisch, sinfonisch, klangvoll
25 Jahre nach seiner ersten Begegnung mit dem Orchester musiziert Daniele Gatti als neuer Chefdirigent mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden
Als innig und gefühlvoll kann man die Verklärte Nacht von Arnold Schönberg beschreiben. Das Opus 4 des Komponisten ist noch ganz in der Spätromantik aufgehoben. Es ist eine sinfonische Dichtung, die nicht die Vorgänge, sondern die Gefühle und die davon durchdrungene Natur beschreibt. Im gleichnamigen Gedicht von Richard Demel, das dem Werk als Vorlage diente, gesteht eine Frau ihrem Mann, das Kind eines anderen zu tragen. Unerwartet verstößt er sie nicht, sondern nimmt sie verständnisvoll an. Die Nacht, durch die sie gehen, wird dadurch verklärt. Dies beschreibt eine Musik, die sich aus unheimlicher Kälte zu bergender Wärme zu entwickeln scheint.
Daniele Gatti hat als Auftakt für sein erstes Sinfoniekonzert mit der Sächsischen Staatskapelle als deren Chef dieses feinfühlige Stimmungsbild gewählt.
Lesen Sie weiter in Ausgabe 11/2024.