Boris Gruhl
Dresden: Der Sound des Zaubers der Entzauberung
Das Broadway-Musical "Pippin" erstmals in erweiterter Orchesterfassung an der Staatsoperette Dresden
Es gab ihn wirklich: Pippin, Sohn Karls des Großen, auch genannt „Der Kleine“, wie das so ist bei Söhnen, die sich behaupten müssen gegen große Väter. Das war vor über 1200 Jahren, und – wie man an der Staatsoperette erleben kann – uns näher, als man denkt. Denn dieser Pippin mit seinen Versuchen, sich abzunabeln, den eigenen Weg zu finden, den Vater zu stürzen, auf dem Thron zu sitzen, siegreicher Krieger zu sein, liefert genau jenen Stoff, aus dem die Träume dieser Kunstformen sind, die gnadenlos auf das große Finale zusteuern. Wo klappt das am besten? Am Broadway! Dort wurde das Musical – Buch von Roger O. Hirson, Musik und Gesangstexte von Stephen Schwartz – 1972 unter der Regie von Bob Fosse uraufgeführt. 2013 kam dann in neuer Orchestrierung die Broadway-Revival-Fassung. Jetzt wurde das Stück in Dresden auf die Bühne gebracht, mit einer grandiosen, differenzierten Erweiterung der Original-Orchestrierung von Koen Schoots.
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