Márquez, Arturo
Conga del Fuego Nuevo
for Orchestra, Studienpartitur
Das Blasorchester der Landwehr Fribourg, das Orchestre Harmonie de la Ville de Vichy und der Musikverein Niederschopfheim alle haben die Conga del Fuego Nuevo im Repertoire, eine kleine Komposition von Arturo Márquez. Und alle sind begeistert: die Musiker, das Publikum und die Kritik.
Als der Dirigent Gustavo Dudamel und sein Simón Bolívar Symphony Orchestra of Venezuela am Anfang des neuen Jahrtausends die großen Konzertpodien der Welt eroberten, brachten sie eine neue Spielart der Klassik aus Südamerika mit, die sich aus folkloristischen Melodien vor allem Mexikos und Kubas, lateinamerikanischen Tanzrhythmen und virtuosen Partien der Bläser speist. Im Zentrum dieser kompositorischen Bewegung, deren Werke mittlerweile weltweit in allen möglichen Besetzungen hundertfach nachgespielt und bei Youtube Millionen Mal angeklickt werden, steht der 1950 geborene Mexikaner Arturo Márquez mit zwei inzwischen berühmten Kompositionen: Danzon No. 2 und eben der Conga des neuen Feuers, Conga del Fuego Nuevo, deren Version für großes Orchester als Studienpartitur bei Peermusic Classical erschienen ist.
Márquez, der einer alten Mariachi-Familie aus Nordmexiko entstammt, war schon als Kind mit vielen populären Musikstilen vertraut, in den USA und in Paris erhielt er später eine hochkarätige klassische Ausbildung. In seinen Kompositionen verbindet er diese beiden Musikwelten auf ideale Weise, indem er die klaren Melodien und einfachen Harmonien der folkloristischen Stücke transparent und raffiniert instrumentiert.
Anders als andere südamerikanische Komponisten, die die Musik ihrer Heimat in den Kontext der europäischen zeitgenössischen Musik stellen, ist Márquez nicht an komplexen musikalischen, musikgeschichtlichen oder philosophischen Überlegungen und Strukturen interessiert. Er agiert als Arrangeur und Promotor für eine Musik, die er liebt und die er weltweit populär machen möchte. Eine große Rolle spielen dabei die Schlaginstrumente. Die Pauke gibt den Groove vor, ein Arsenal lateinamerikanischer Percussion-Instrumente führt die Energie weiter und sorgt mit Congas, Quijada, Tambourines und Claves für das klangliche Lokalkolorit.
Die formale Gestaltung seiner oft sehr kurzen Stücke (Conga del Fuego Novo dauert ca. fünf Minuten) ist äußerst effektvoll. Prägnante Themen und klare musikalische Charaktere folgen logisch aufeinander und münden erwartungsgemäß in einem fulminanten Orchester-tutti.
Wann immer eine Orchesterleiterin oder ein Dirigent noch auf der Suche nach einem Schlussstück mit hohem Jubelfaktor für das Jahreskonzert des Musikvereins oder das nächste Abo-Konzert sein sollte: Hier ist es!
Stephan Froleyks