Magnus Lindberg/ Carl Nielsen
Clarinet Concertos
Sebastian Manz (Klarinette), Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, Ltg. Magnus Lindberg
Das Klarinettenkonzert von Magnus Lindberg, der 1958 in Helsinki geboren wurde, ist wesentlich von der Natur geprägt. Lindberg, der von der Zeitung The Times als „eine der wichtigsten Stimmen unter den Komponisten des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet wurde, stand für die Aufnahme mit der Deutschen Radio Philharmonie selbst am Pult. Solist war der Klarinettist Sebastian Manz.
Kombiniert wurde Lindbergs Werk auf dieser CD mit Carl Nielsens Klarinettenkonzert op. 57 aus dem Jahr 1928, ein weiteres Solokonzert aus dem hohen Norden also. Nielsens Tonsprache kann als Mischung aus Volkstümlichkeit, Mut zum Experiment und Rückbesinnung auf ältere Musiktraditionen beschrieben werden. Das von Stimmungswechseln und dynamischen Kontrasten durchzogene Werk ist nicht nur atemberaubend, sondern auch technisch höchst anspruchsvoll. Spontane und eruptive Ausbrüche wechseln sich hier mit naturmalerischen Klangbildern ab. Sebastian Manz ist mit diesem Werk als Klarinettist 2008 erfolgreich im Finale des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD angetreten.
Laut Nielsen handelt es sich übrigens bei der kleinen Trommel um Trolle und fabelhafte Wesen aus den nordischen Wäldern. Da denkt man dann tatsächlich an Edvard Grieg, obwohl alles doch so anders klingt. Manchmal werden sogar Klang-Assoziationen an Eisenbahnen oder Industriemaschinen geweckt. Die Deutsche Radio Philharmonie wird bei Nielsens Konzert von Dominik Beykirch geleitet.
Das Kammermusikwerk Serenata in vano (Vergebliches Ständchen) aus dem Jahr 1914 schrieb Carl Nielsen für eine Konzerttournee in Dänemark. Dieses Werk ist erstaunlich tonal und fällt durch seine sehr einfallsreich-virtuos gehaltene Quintettbesetzung positiv auf. Bei diesem dunkel getönten Klangbild agiert die Klarinette höchst virtuos.
Sebastian Manz legt zusammen mit der Deutschen Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern hier drei Werke vor, die stark in nordische Landschaften entführen. Dominik Beykirch dirigiert das subtile Klarinettenkonzert von Carl Nielsen mit großem Einfühlungsvermögen und bietet damit dem hochbegabten Solisten die Möglichkeit, sich mit filigranen Legato-Bögen oder eruptiven Staccato-Tupfern zu profilieren. Es ist ausgesprochen schade, dass man Nielsens Werke in deutschen Konzertsälen so wenig hört. Diese Einspielung entstand in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk und dem Saarländischen Rundfunk.
Alexander Walther