Jens Daniel Schubert

CHEMNITZ: Das Ding mit den Wünschen

Chemnitzer Oper zeigt „Die drei Wünsche" oder „Die Launen des Lebens", ein selten gespieltes Werk in anregender Interpretation

Rubrik: Bericht
erschienen in: das Orchester 02/2024 , Seite 45

Noten von Bohuslav Martinů liegen nur selten auf den Pulten deutscher Orchester. Von seinen Opern kennt man bestenfalls die Griechische Passion. Die drei Wünsche oder Die Launen des Lebens komponierte Martinů bereits Ende der 1920er Jahre, allerdings war die Realisation des als Filmoper angelegten Werks damals zu aufwändig und fand erst post mortem 1971 statt. Nicht nur, dass das Stück am Filmset spielt und so den Einblick in eine seinerzeit völlig fremde, reizvolle Welt warf. Die Oper hat im Schlussteil auch ein langes, geradezu filmisch angelegtes Zwischenspiel, bei dem der Film, der während der Aufführung gedreht wird, eingespielt werden soll. Das ist mit aktueller Videotechnik viel leichter möglich als zur Entstehungszeit, als so ein Film vorproduziert werden musste.
Chemnitz geht einen anderen Weg. Man verlegt die Geschichte aufs Theater, zeigt eine Probe für eine Oper und nutzt das Zwischenspiel am Ende für eine geradezu surrealistische, aber erfolglose Flucht des Protagonisten Arthure vor den ihn verlachenden Kollegen.

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