Susanne Petermann
BIELEFELD: One moment I held the key
Die Lichtspieloper „Herzog Blaubarts Burg“ spendet Hoffnung im Seelendschungel
Stürmischer Applaus und Bravo-Rufe in der voll besetzten Bielefelder Rudolf-Oetker-Halle, noch bevor am Ende das Licht angeht: vom „Silberrücken“ bis zum Jugendlichen hat Herzog Blaubarts Burg alle Zuhörer gebannt mitgenommen in die Seelenlandschaften eines Mächtigen, der Frauen sammelt und wieder ablegt, wenn sie ihm zu nahe treten. GMD Alexander Kalajdzic führt zurückhaltend, aber stets präzis die Bielefelder Philharmoniker zu farbig-energetischer Gestaltung der fast impressionistisch anmutenden Oper – der junge Béla Bartók hier durchaus noch nicht atonal, aber doch harmonisch an dramatischer Stelle immer wieder ausbrechend. Die Solist:innen Alexandra Ionis (Judit, Mezzosopran) und Joshua Bloom (Blaubart, Bariton), die in stimmgewaltigem Dialog halbszenisch den einstündigen Einakter tragen, werden zu Recht für ihre Ausdrucksstärke gefeiert.
Lesen Sie weiter in Ausgabe 1/2025.