Frauke Adrians
BAROCK BIS BERIO
Die Accademia Bizantina aus Ravenna feiert ihr vierzigjähriges Bestehen
Zur Fête de la Musique spendierte die Accademia Bizantina eine großzügige Kostprobe ihrer Kunst. Im Theater des Emilia-Romagna-Städtchens Bagnacavallo spielte das Originalklang-Streichorchester bei freiem Eintritt Werke des italienischen und deutschen Barock, mit einer Exkursion zum spätgeborenen Bach-Sohn Johann Christoph Friedrich, dessen Larghetto cantabile die Musiker wie ein Exempel der empfindsamen Epoche schlechthin statuierten. Das lieblich-beschauliche Schrummtata des JCF Bach stand im Kontrast zur Glut eines Corelli und zu den Affekten eines Geminiani. Und es bot einen Eindruck davon, wie dezidiert die Accademia die Grenzen ihrer beiden Kernrepertoires – Barock einerseits, Zeitgenössisches andererseits – überschreitet. Zuletzt ist das Accademia Bizantina Orchestra (ABO) in der tiefsten und populärsten Romantik angekommen, mit einer CD, die Schumanns Rheinische und Mendelssohns Schottische vereint. Und die der Frage nachgehen möchte: Was passiert, wenn man Romantik auf Barockinstrumentarium spielt?
Lesen Sie weiter in Ausgabe 11/2024.