Werke von Michail Glinka, Paul Hindemith, Alain Bernaud und anderen
Arundo
Marceau Lefèvre (Fagott), Emilien Lefèvre (Oboe), Kimiko Imani (Klavier)
Mit dem Internationalen Wettbewerb Hülsta Woodwinds, der im Jahr 2014 in Münster zum dritten Mal stattfand, fördert die Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen Kulturarbeit e.V. (GWK) in Zusammenarbeit mit der Firma Hülsta hochbegabte junge Holzbläser. Gesucht wurden mit dem Fokus auf der künstlerischen Persönlichkeit Preisträger, die nicht nur durch Virtuosität, sondern durch Originalität, durch ein außergewöhnlich tiefes musikalisches Verständnis, sowie durch die Authentizität ihres Vortrags überzeugen. Dieser hohe Anspruch und das künstlerische Ziel konnten hierbei erreicht und mit dem jungen französischen Fagottisten Marceau Lefèvre unter Beweis gestellt werden, der mit dem ersten Preis ausgezeichnet wurde. Gefördert durch die Sponsoren, hat er nunmehr mit dieser Einspielung die Möglichkeit, einer breiteren, interessierten Zuhörerschaft seine instrumentalen und künstlerischen Vorzüge vorzutragen. Seine Spielweise besticht durch einen kultivierten Grundklang, der eine spielerische französische Leichtigkeit mit einer interpretatorischen Überlegenheit verbindet.
Das interessante Programm beinhaltet im Schwerpunkt französische Musik in Verbindung mit einem melodisch reizvollen Sonatensatz von Michail Glinka und der Fagottsonate von Paul Hindemith Werke, welche gemeinsam mit der kongenialen Partnerin Kimiko Imani auf hohem Niveau eingespielt wurden. Eine absolute Bereicherung des Fagott-Repertoires sind die nachfolgenden Werke von Alain Bernaud, Henri Dutilleux und Marcel Bitsch. Diese Kompositionen sind alle im Auftrag des altehrwürdigen Pariser Conservatoire für Wettbewerbe und Prüfungsvorspiele geschrieben. Die Hallucinations von Bernaud beeindrucken durch ihre hohe kompositorische Qualität und ihre extreme Darstellungskraft ekstatischer Gefühlszustände mit höchstem bläserischen und virtuosen Anspruch. Eine weitere hochkarätige Komposition, Sarabande et Cortège von Dutilleux, zeigt die komplexen Ausdrucksmöglichkeiten des Soloinstruments. Auch das Concertino von Bitsch bietet den beiden Instrumentalisten alle Möglichkeiten, ihre Klasse, gepaart mit einer entsprechenden Spielfreude, unter Beweis zu stellen.
Mit Martial Solals Seul contre tous (Allein gegen alle) folgt das einzige Solostück; O-Ton Marceau Lefèvre: ein gleichermaßen humoristisches, virtuoses, jazziges und effektvolles Stück.
Den Schlusspunkt setzt das Trio für Oboe, Fagott und Klavier von Francis Poulenc. Gemeinsam mit seinen Partnern, seinem Bruder Emilien Lefèvre und der Pianistin Kimiko Imani, musiziert Marceau Lefèvre mit Witz und Charme dieses geniale Stück französischer Kammermusik.
Marceau Lefèvre, geboren 1993 in Avignon, studiert in Paris am Conservatoire Supérieur de Musique bei Laurent Lefèvre. Sein Bruder studierte ebenso in Paris am Conservatoire Oboe und Musikwissenschaft. Die Pianistin Kimiko Imani studierte in Detmold, ist Preisträgerin der GWK und unterrichtet an der UdK in Berlin.
Alfred Rinderspacher