Werke von John Williams, Andrea Morricone, Udo Jürgens und anderen
All of me
Alexander Wurz (Tenorhorn), Musikkorps der Bundeswehr Siegburg, Ltg. Christoph Scheibling
Dass bei Ernst Hutters Egerländer Musikanten hervorragende Instrumentalisten spielen, ist allgemein bekannt. Einer von ihnen, Alexander Wurz, hat sich nun darangemacht, sein solistisches Können auf dem Tenorhorn, dem Euphonium und der Posaune auf einer CD vorzustellen. Begleitet wird er vom Musikkorps der Bundeswehr Siegburg. Wurz selbst war einige Jahre als Musiker bei der Bundeswehr beschäftigt, allerdings im Luftwaffenmusikkorps Karlsruhe. Vermutlich ist das sehr harmonische Zusammenspiel zwischen Solist und Begleitorchester darauf zurückzuführen, dass sich Solist und Dirigent aus der Karlsruher Zeit kennen und schätzen. Aus diesem Grund soll gleich vorweg genommen werden: Diese CD ist ein wirklicher Hörgenuss.
Solist und Musikkorps präsentieren sich hervorragend. Die gut durchdachte Zusammenstellung unterschiedlichster Musikgenres und die sehr gekonnten Arrangements, zum Großteil von guten Freunden oder (ehemaligen) Kollegen gesetzt, sowie einige eigens für Wurz komponierte Stücke lassen diese CD trotz der Vielzahl an Einzeltiteln zu einem geschlossenen Ganzen werden. Auch die Tonmeister haben gute Arbeit geleistet, klanglich gibt es nichts auszusetzen.
Nicht zuletzt liegt das Gelingen dieser Produktion natürlich an Alexander Wurz selbst, der es versteht, auf seinem Instrument nicht nur zu spielen, sondern zu singen. Virtuosität gehört bei Blechbläsern mittlerweile zum Standard. Interessant wird das Zuhören aber dann, wenn ein Musiker es versteht, sein Instrument als Weiterführung der menschlichen Stimme zu verstehen. Alexander Wurz gelingt genau das. Die sehr gezielt eingesetzten instrumentalen Effekte sind Schmankerl, die beeindrucken und den Zuhörer auch gelegentlich schmunzeln lassen.
Hört man das in allen Nuancen sehr fein musizierende Musikkorps der Bundeswehr, so ist es wirklich bedauerlich, dass in den vergangenen Jahren vier andere Bundeswehr-Musikkorps dem Rotstift zum Opfer gefallen sind. Diese CD beweist, welche wichtige und vielfältige Aufgabe durch diese Klangkörper erfüllt und welche hohe musikalische Qualität von ihnen geboten wird. Vielleicht kann diese CD, auch wenn sie der Präsentation eines Solisten dient, dazu beitragen, künftige Sparpläne zu überdenken.
Der einzige Kritikpunkt: das etwas langweilige Booklet. Spricht einen das Cover mit einem in einer Herbstlandschaft spazierenden Solisten durchaus an, so ist die Vielzahl von Grußworten neun an der Zahl recht ermüdend. Weniger wäre hier mehr gewesen.
Ulrich Haider