Blake, Howard

Diversions

Benedict Kloeckner (Violoncello), Howard Blake (Klavier)

Rubrik: CDs
Verlag/Label: Genuin GEN 15346
erschienen in: das Orchester 11/2015 , Seite 85

Auf dieser CD Diversions stellt Howard Blake (*1938) am Klavier zusammen mit dem aufstrebenden jungen Cellisten Benedict Kloeckner (*1989) seine eigenen Kompositionen vor. Seit Kloeckner mit Blakes Suite Diversions 2010 den New-Talent-Wettbewerb der European Broadcasting Union gewann und dieser ihm im Gegenzug seine Cello Sonata überreichte, verbindet die beiden Musiker eine enge Zusammenarbeit. Gemeinsam gelingt ihnen ein klangschönes Album, das mit seinen rhythmischen Finessen sowie den Filmmusik- und Jazzelementen gut ins Ohr geht.
Der britische Pianist, Dirigent und Komponist Howard Blake schrieb Soundtracks für zahlreiche Filme, aber auch viele konzertante Werke und hat so ein umfangreiches und vielfältiges Œuvre vorzuweisen. Zu seinen bekanntesten Stücken zählen das Lied Walking in the Air aus dem Film The Snowman, das auch auf dieser CD erklingt, sowie der Soundtrack zum Science-Fiction-Film Flash Gordon, bei dem er mit der britischen Rockband Queen zusammenarbeitete. Dass Howard Blake im Filmmusikmetier zu Hause ist, hört man seinen Kompositionen durchweg an. Sie sind farbig gestaltet und erzählen Geschichten. Eingängige Melodien, rhythmische Vielfältigkeit, virtuos gestaltete Passagen sowie eine ausdrucksstarke Harmonik bestimmen ihren Charakter. Teilweise wurden die auf der CD erklingenden Stücke ursprünglich für andere Besetzungen geschrieben, sodass es sich bei den Transkriptionen für Violoncello und Klavier um Weltersteinspielungen handelt.
Die titelgebende Komposition Diversions ist eine achtsätzige Suite, die mit Kontrasten spielt. Sie greift dabei historische Satzformen wie das Präludium oder die Sarabande auf, hüllt sie aber durch jazzige und rhythmuspointierte Elemente in zeitgemäße Gewänder. Während das Variationswerk Pennillion sein sehnsuchtsvolles, cantables Thema in immer wieder neuem Licht erscheinen lässt, verbindet Blakes Cello Sonata die unterschiedlichsten Stimmungen. Hinzu kommt das programmatische The Enchantment of Venus, für dessen Geschichte sich Blake bei der griechischen Mythologie bedient. Den Abschluss bilden die beiden kurzen liedhaften Kompositionen Walking in the Air und Archangel’s Lullaby, das ursprünglich für drei Celli geschrieben wurde.
Howard Blake und Benedict Kloeckner überzeugen auf dieser qualitativ hochwertigen Aufnahme durch differenzierte Ausgestaltung der einzelnen Werke, Klangschönheit und ihre deutlich zu hörende Freude am Musizieren. Blakes Kompositionen werden mit ihren eingängigen Melodien sicher nicht nur bei Filmmusikfans den einen oder anderen Ohrwurm hinterlassen.
Anna Catharina Nimczik

Page Reader Press Enter to Read Page Content Out Loud Press Enter to Pause or Restart Reading Page Content Out Loud Press Enter to Stop Reading Page Content Out Loud Screen Reader Support