Roland Dippel

ZEHN JAHRE ­AUSNAHMEZUSTAND

Trotz häufigen Spielstättenwechsels pflegt die Niederbayerische Philharmonie einen ambitionierten Spielplan

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 12/2023 , Seite 20

Was andere Orchester als Grenze der Belastbarkeit empfinden würden, gehört für die Musikerinnen und Musiker der Niederbayerischen Philharmonie seit Jahrzehnten zum Kerngeschäft. Sie sind außerordentlich viel unterwegs zwischen ihren Hauptspielplätzen Landshut, Passau und Straubing im Zweckverband Landestheater Niederbayern. Viel Zeit verbringen alle Sparten-Ensembles und die Niederbayerische Philharmonie also im Bus oder im Auto für ein fast ausschließlich auf Musiktheater und nur wenige Konzerte ausgerichtetes Programmangebot.
Seit einem Jahrzehnt herrscht doppelter und verschärfter Ausnahmezustand: Das Theater im Bernlochner-Areal in Landshut ist seit 2014 geschlossen und soll nach einer Totalsanierung, wie sich in jüngerer Zeit abzeichnet, programmatisch neu aufgestellt werden. Seit fast zehn Jahren spielt man in einem von der Innenstadt ziemlich weit entfernten Zelt neben der Sparkassen-Arena. Davor erlitt die Stadt Passau im Jahr 2013 durch das Donau-Hochwasser zahlreiche Schäden. Auch das Architekturjuwel des Fürstbischöflichen Opernhauses, Sparten-Sitz des Musiktheaters, war betroffen – Ausweichort ist hier die Dreiländerhalle. Der Reiseaufwand für die Ortswechsel erhöhte sich nicht, aber der Stress durch neue Spielstätten und sich ständig verändernde Raumsituationen nahm beträchtlich zu.

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