Vongries, Caroline
Würzburg ist überall
In Unterfranken geben die "Rosenkavaliere" ein leuchtendes Beispiel für die Möglichkeiten privater Kulturförderung
Mitten im Krisenjahr 2000 für das Würzburger Theater trieben den Unternehmer Hans-Bernhard Bolza-Schünemann kühne Pläne um. Das Haus, bei seiner Gründung als bürgerliche Bildungsanstalt 1804 von der örtlichen Presse selbstbewusst bejubelt, stand vor dem Aus: "Wir haben ein Theater! Die Bastille musste erstürmt werden, ehe in diesen stillen Hallen Papagenos Vogelfänger-Lied und Schillers Jamben erschallen durften." In den USA hatte der Würzburger Geschäftsmann die große private Spenden- und Förderbereitschaft kennen gelernt. Sollten sich nicht auch in Deutschland, in Würzburg, finanzkräftige Menschen finden lassen, die bereit waren, dem Betrieb neben der angeschlagenen Kommune unter die Arme zu greifen? Der ehemalige Vorstandsvorsitzende eines großen Druckmaschinenherstellers fackelte nicht lang und gründete den Stifterkreis "Die Rosenkavaliere". Gegen vielerlei Bedenken. In der laufenden Saison bringen 185 Würzburger "Rosenkavaliere" 400.000 Euro auf. Fragen nach dem Erfolgskonzept von Caroline Vongries.