Heutling, Johanna

Wörterbuch Musik

Deutsch, Japanisch, Koreanisch, Chinesisch, Russisch, Englisch

Rubrik: Bücher
Verlag/Label: Breitkopf & Härtel, Wiesbaden 2013
erschienen in: das Orchester 11/2013 , Seite 68

Übliche, zur allgemeinen Nutzung erstellte Lexika müssen sich des Umfangs wegen stets beschränken; sobald es spezieller wird, bleiben sie ihren Dienst oft schuldig. Hier bieten sich „Fach-Wörterbücher“ an, die für ein bestimmtes Sachgebiet umfassender und bis ins Detail Auskunft geben können.
Das neue Wörterbuch Musik, das von einer selbst als Musikerin und Musikpädagogin wirkenden Autorin ediert wurde, will jetzt eine Lücke schließen, die vor allem die vielen ausländischen Studenten an deutschen Musik-Fortbildungseinrichtungen daran hindert, die hier geläufige Terminologie zu verstehen, die man ja nicht in Sprachkursen vermittelt bekommt. Richtung und Zielgruppen beschreibt Heutling im Vorwort:
„Berufsmusiker, Studierende, Hobbymusiker und Musikinteressierte. Die wichtigste Zielgruppe sind dabei die ausländischen Studierenden an Musikhochschulen, Musikakademien, Konservatorien, Universitäten und Colleges. Darüber hinaus wird das Lexikon auch Anwendung finden bei deutschen Musikern, die im Ausland tätig sind.“
Im Hauptteil des Bandes werden weit über 2000 Begriffe synoptisch in den sechs Sprachen aufgelistet, untergliedert nach Sachgebieten wie Musiktheorie und -geschichte, Musikpädagogik und -psychologie oder Inst­rumental- und Gesangsunterricht. Großen Raum nimmt naturgemäß „Instrumentenkunde“ ein, und ein letztes Kapitel listet die diversen Vortragsbezeichnungen für Musikstücke auf. Hierbei sind die Kapitel noch vielfach weiter untergliedert, was gelegentlich gar das Arbeiten mit diesem Lexikon erschweren könnte.
Zum schnellen Nachschlagen ist dieser Teil jedoch ohnehin weniger geeignet; hierzu dient der alphabetische Index, der – nach den einzelnen Sprachen geordnet – auf die im Hauptteil durchnummerierten Begriffe verweist, die sich so sehr schnell und praktisch auffinden lassen. Auf den Luxus von seitlichen Eingriffen oder einer farblichen Markierung, mit denen der Index jeder einzelnen Sprache sofort erreichbar wäre, hat man freilich verzichtet; der Benutzer wird sich aber wohl schnell daran gewöhnen, „seinen“ Abschnitt prompt aufzuschlagen.
Da sich das Lexikon vor allem an Studenten wendet, werden auch viele Begriffe aufgelistet, die nicht unbedingt musikalischer Natur sind wie z.B. „Studienausweis“, „Beglaubigung“ oder „Stellenangebot“, doch mindert solcher „Ballast“ nicht den Wert für jeden Nutzer, dem nur an rein musikalischen Dingen gelegen ist. Mit seinen fast 400 Seiten, die indes solide gebunden und mit einem Plastik-Umschlag versehen sind, der auch intensiveren Gebrauch über einen längeren Zeitraum aushalten dürfte, ist der Band zwar noch handlich, aber auch kein Leichtgewicht mehr, das man locker in die Tasche stecken möchte. Alles über Musik in sechs Sprachen benötigt nun einmal seinen Platz.
Gunter Duvenbeck