Verena Großkreutz
STUTTGART: Schillernde Resonanzräume
Teodor Currentzis dirigiert das SWR Symphonieorchester mit Mahlers Adagio als Keimzelle für Zeitgenössisches
Gustav Mahlers zehnte Sinfonie blieb unvollendet. Der Komponist starb 1911 während der Arbeit daran. Es gibt immer wieder Komplettierungsversuche, um den fünfsätzig geplanten Sinfonie-Torso, den Mahler mit der Todesangst eines schwer Herzkranken und dem Liebesleid um die untreue Gattin geschrieben hat, für die Menschheit zu retten. Dieser eher fragwürdigen Praxis gegenüber steht die einzelne Aufführung des Kopfsatzes, also des Adagios, den Mahler als einzigen Satz kompositorisch so weit fortgeschritten hinterließ, dass man ihn heute ohne weitere Eingriffe spielen kann. Das Adagio ist längst ins Konzertrepertoire eingegangen – auch wenn das Stück nur als Partiturentwurf überliefert ist.
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