Werke von Denis Bédard, Rajzel Zychlinki, Viola Falb und anderen

Saxophon plus

Christian Segmehl (Saxofon), ChrisTine Urspruch (Wort), Ingo Dannhorn (Klavier), Lars Rapp (Percussion), Johannes Mayr (Orgel)

Rubrik: CDs
Verlag/Label: Thorofon CTH2624
erschienen in: das Orchester 12/2015 , Seite 83

Das Cover dieser CD zeigt links oben vier Künstler: ChisTine Urspruch (Wort), Ingo Dannhorn (Klavier), Lars Rapp (Percussion) und Johannes Mayr (Orgel), platziert auf ein Foto von Christian Segmehl mit seinem Saxofon vor einer Orgel stehend. Künstler dieser Produktion sind aber nicht allein diese vier und Segmehl am Sopran-, Alt- und Tenorsaxofon, sondern auch die Komponistin Viola Falb, die Komponisten Denis Bédard, Darius Milhaud, Enjott Schneider und James Whitbourn, sowie die polnische Dichterin Rajzel Zychlinki, die österreichischen Schriftsteller Joseph Roth und Ernst Jandl und (im Booklet) der Kabarettist Piet Klocke („Statt eines Vorworts“).
Was da komponiert, gedichtet und musiziert wird, ist durchweg sehr gut. Darüber muss man nicht schreiben. Worüber ich aber schreiben möchte, ist die Tatsache, dass ich da endlich einmal eine Musik-CD (klassisches Saxofon!) in der Hand halte, bei der scheinbar alle Ausführenden der Meinung waren, dass sie mehr zeigen wollen als nur: „Hallo! Wir können was!“ Die Kompositionen haben alle Niveau. Gotham Scapes (Enjott Schneider) und A brief Story of Peter Abelard (James Whitbourn) sind trotz aller modernen Effekte und Techniken zudem noch sehr emotional. Gleiches gilt für die Wortbeiträge. Und die Improvisationen für Saxofon und Orgel (kein Jazz!) sind sehr einfühlsam und poetisch. Auch die Reihung der einzelnen Beiträge finde ich sehr gelungen.
Ein kleines „Kunstwerk“, diese CD. Schade, dass das Booklet nicht auch noch mit passenden Malereien versehen ist. Sehr empfehlenswert!
Günter Priesner