Escaich, Thierry

Sax trip

Concertino pour saxophone alto solo et Orchestre à cordes de jeunes, mit CD

Rubrik: Noten
Verlag/Label: Billaudot, Paris 2010
erschienen in: das Orchester 04/2011 , Seite 70

Thierry Escaich (Jahrgang 1965) ist Komponist, Organist und „improvisateur de renom international“, wie es in dem Porträt zu seiner Person heißt, welches die vorliegende Komposition einleitet. Seit 1997 ist er Organist an der Kirche Saint-Étienne-du-Mont in Paris und seit 1992 unterrichtet er am Conservatoire national supérieur de musique et de danse in Paris, an welchem er selbst Improvisation und Komposition studierte. Von 2007 bis 2010 war er „compositeur en résidence“ am Orchestre national de Lyon. Sein Werk umfasst über 100 Kompositionen und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a. gewann Thierry Escaich zweimal den Preis „Victoire de la musique dans la catégorie compositeur de l’année“ (2003/06).
Das vorliegende Werk komponierte er 2006 für Studenten des „Conservatoire du XIVe arrondissement“ in Paris, und es erlebte dort unter der Leitung von Bernard Calmel am 4. April desselben Jahres seine Uraufführung. Die Komposition vereint Escaichs Interesse an der Pädagogik mit seinem Faible für das Saxofon. Das Concertino für Altsaxofon und Jugendstreichorchester folgt der dreiteiligen Formel Allegro molto (schnell), Andante (langsam), Vivace (schnell) und macht somit auch durch die Form aus seiner neoklassischen Inspiration keinen Hehl.
Thierry Escaichs Anliegen ist es jungen Menschen zeitgenössische Musik durch die technische Simplizität der Komposition zugänglich zu machen. So dürfte die Komposition mit einer Gesamtlänge von ca. sechs Minuten für die Violinen 1 und 2, Violas oder Violinen 3, Violoncelli und Kontrabässe (ad lib.) in technischer und rhythmischer Hinsicht keine Schwierigkeiten bereiten. Die Stimmen sind oft parallel geführt und von repetitiver Tonwiederholung gezeichnet, sodass beispielsweise ein Schul- oder Hochschulorchester dies bewältigen könnte.
Die Altsaxofonsolostimme ist in dieser Hinsicht allerdings wesentlich anspruchsvoller. Sechzehntelläufe, Quintolen, Sextolen, Septolen mit Überbindungen oder Pausen innerhalb der rhythmischen Figur sollten vom Musiker beherrscht werden. Ebenso ist eine Sicherheit in der Phrasierung nötig, um die Komposition zum Klingen zu bringen. Die Artikulation und Dynamik ist vor allem im zweiten Satz der Komposition (Andante) von elementarer Bedeutung. Escaich spielt hier mit dynamischen Nuancen, die vom Musiker beachtet werden müssen. Der erste Satz der Komposition mit einem Tempo von Viertel = 152 wie auch das Vivace mit einem Tempo von Viertel = 144 verlangt dem Saxofonisten in technischer Hinsicht einiges ab.
Hilfreich beim Einstudieren des vorliegenden Werks ist die beiliegende CD, auf der die Gesamtkomposition zu hören ist. Sie kann zur Orientierung der Studenten oder Schüler verwendet werden. Belohnt wird man mit einem Spiel- und Hörerlebnis, welches durch rhythmische Energie, modale Harmonien und Dramatik gekennzeichnet ist.
Ulrich Falk

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