REGENSBURG: Pastoser Vollklang und farbige Soli

Ob jemand Haydns Sinfonie Nr. 105 kenne, wird bei der Einführung zum sechsten Philharmonischen Konzert des Theaters Regensburg gefragt, woraufhin sich keine einzige Hand im Auditorium hebt. In der Tat: Dieses Werk ist, anders als Haydns übrige in London entstandenen Sinfonien, kaum je zu hören, fällt es doch als sein Tribut an die Gattung der „Sinfonia concertante“ aus dem Rahmen. Gleich vier Soloinstrumente treten hier nämlich aus dem Orchesterverbund heraus, dialogisieren miteinander oder formen sich zum Quartett. Ob im lyrischen Aussingen, ob in virtuos bewegten Passagen, das Publikum im Neuhaussaal des Regensburger Theaters darf sich über die Leistungen der vier Protagonist:innen freuen: Dong-Ae Han (Violine), Kai-Na Syu (Oboe), Carlotta Brendel (Fagott) und Tomasz Skweres (Violoncello), die vom Komponisten weitgehend gleichgewichtig bedacht werden, außer im Finale. Dort tritt die Solovioline in den Vordergrund und wird in rezitativischen Passagen gleichsam zur Opern-Diva.

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