Peter Buske

PRENZLAU: Operette versus Oper

Das Preußische Kammerorchester aus Prenzlau sucht traditionelle Genregrenzen zwischen Klassik und Operette zu überwinden

Rubrik: Bericht
erschienen in: das Orchester 6/2024 , Seite 61

„Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen“, wusste schon der auf Publikumswirksamkeit bedachte Theaterdirektor aus Goethes Faust mit seiner Erkenntnis, dass danach ein jeder zufrieden aus dem Haus gehe. Beim Preußischen Kammerorchester aus Prenzlau und dessen mit musikdirektorischen Vollmachten ausgestatteten Chefdirigenten Jürgen Bruns findet diese Maxime ihren praktischen Vollzug. Was sonst schön getrennt in den Konzertreihen „Klassik“ und „Unterhaltung“ von engagiert aufspielenden Musiker:innen im Kultur- und Plenarsaal Prenzlau offeriert wird, durfte sich nun einer gewissen Grenzüberschreitung erfreuen. „Operette versus Oper“ nannte sich die Melange, die niveauvoll zu unterhalten verstand. Um die Stücke, in denen es um Hass, Liebe, Witz, Eifersucht, toxische Männlichkeit und ähnliche Emotionen geht, mit dem nötigen Wumms werkgerecht erklingen lassen zu können, waren die „Preußen“ mit zahlreichen Aushilfen in sinfonischer Besetzung angetreten. So weit, so gut. Wenn denn die Akustik des keinesfalls für musikalische Erlebnisse geeigneten Saales mitgespielt hätte.

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