Corina Kolbe

PARADIES AUF ZEIT

Am Vierwaldstättersee fand Sergei Rachmaninow in den 1930er Jahren ein Refugium

Rubrik: Zwischentöne
erschienen in: das Orchester 01/2024 , Seite 42

Die von brutaler Gewalt begleiteten Unruhen in seiner Heimat ließen ihm keine andere Wahl: Kurz nach der Oktoberrevolution 1917 floh der Pianist, Komponist und Dirigent Sergei Rach­ma­ninow mit seiner Frau und den beiden Töchtern aus Russland nach Schweden. Die Bolschewiki be­trachteten den Spross einer Adelsfamilie als Erzfeind und beschimpften ihn als Faschisten. Sein Vermö­gen wurde beschlagnahmt, der geliebte Landsitz Iwa­nowka, etwa 550 Kilometer südwestlich von Moskau, niedergebrannt. Als Rachmaninow mit seiner Familie wenige Tage vor Weihnachten in St. Petersburg einen Zug bestieg, ahnte er allerdings nicht, dass er Russland nie wiedersehen würde.

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