Christoph Schulte im Walde

MÜNSTER: Unser eigenes Ding

Das Junge Theater am Theater Münster interpretiert den „Sommernachtstraum“

Rubrik: Bericht
erschienen in: das Orchester 6/2024 , Seite 52

Alle Leute schleunigst auf die Bühne, schließlich soll die erste Probe der jungen Theatergruppe pünktlich beginnen! Das Arbeitspensum: William Shakespeares Erfolgskomödie Ein Sommernachtstraum! Texte und Musik sind schön auswendig gelernt und gut im Kopf. Dann kann’s ja losgehen. Aus dem Off tönt bereits das Orchester und spielt aus Henry Purcells The Fairy Queen. Aber dann, schon nach den ersten Minuten, regt sich ein gewisser Unmut bei einigen Darsteller:innen. Was ihnen nicht passt: Der Text transportiert unmögliche Vorstellungen von hierarchischen Strukturen und überholten Geschlechterrollen („Sorry – also Männlichkeit ist toxisch!“). Kurzum: So wie geplant, geht das nicht. Da kann sich die federführende Regisseurin noch so sehr auf den Kopf stellen. Tenor der jungen Leute: Erstens sei das Original aus der Zeit gefallen. Und zweitens lasse man sich ungern von der Regisseurin Vorschriften machen. Da bleibt nur diese eine klare Konsequenz: „Wir machen aus Shakespeare unser eigenes Ding!“

Lesen Sie weiter in Ausgabe 6/2024.