Johannes Killyen
LEIPZIG: Demokratische Pianokultur
Gewandhausorchester, Andris Nelsons und die eingesprungene Solistin Isabelle Faust finden leise Töne für Pärt, Dvořák und Sibelius
So wirklich kann Demokratie im Orchester nicht funktionieren, denn am Ende muss doch der Mensch am Pult darüber entscheiden, wie etwas gespielt wird. Doch darum geht es natürlich nicht, wenn Musikinstitutionen und ihre Ensembles sich für Demokratie einsetzen – zum Beispiel das Leipziger Gewandhaus, das seine Spielzeit im September wieder mit einem „Demokratiewochenende“ und einem „Demokratiekonzert“ begonnen hat.
Die Transformationsforscherin Maja Göpel brachte im ausverkauften Großen Saal am Augustusplatz in ihrer Rede Sorgen zum Ausdruck, die aktuell nicht nur die Kulturbranche umtreiben. „Vertrauen ist der Grundton der Demokratie“, betonte Göpel. „Vertrauen in Institutionen, doch ebenso in das Engagement jedes Einzelnen.“ Dieses Vertrauen werde immer wieder ausgehöhlt und, wie in den USA zu beobachten, durch Vergeltung ersetzt.
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