Ute Grundmann
LEIPZIG: Aus dem Dunkel in lichte Höhen
„Nachtgesang“ des MDR-Rundfunkchors in der Leipziger Peterskirche
Das Kyrie glänzt hell, das Eleison erblüht dann regelrecht – auch durch den hellen Grundton, der darunter erklingt. Beim ersten Wort unterstützen die Männer des MDR-Rundfunkchors die Frauenstimmen leise, dann preisen auch sie kräftig das Kyrie eleison. So beginnt die Messe für zwei vierstimmige Chöre a cappella von Frank Martin, die am Ende und als Höhepunkt des 63. Nachtgesangs stand. 1922 bis 1926 komponiert, wurde sie erst 40 Jahre später uraufgeführt. Ihr Gotteslob ist nicht zweifelnd, aber auch nicht frei von Verschattungen. So setzt sie im Sanctus etwa Staccato-Töne gegen Stimmflächen, ehe das „Dona nobis pacem“ anrührend verweht. Für diese spezielle Messe wählte der große Chor eine besondere Aufstellung, nicht nach Stimmgruppen, sondern alle Sängerinnen vor den Sängern. Die Vielzahl von Einsätzen meisterte Dirigent Florian Helgath so souverän wie das ganze einstündige Konzert.
Lesen Sie weiter in Ausgabe 9/2024.