Marco Frei

LANGSAM KOCHEN

Bei einem Gastspiel des BR-Symphonieorchesters in Wien sprach Chefdirigent Simon Rattle über das Konzerthaus und andere Münchner Baustellen

Rubrik: Aufsatz
erschienen in: das Orchester 6/2024 , Seite 24

Vielleicht muss man dieser Tage ein gebürtiger Brite wie Simon Rattle sein, um in Bayern starke Nerven zu behalten. Die braucht man gegenwärtig in München ganz besonders. Im dortigen Musikleben gibt es nämlich derzeit ziemlich viele Baustellen. Von außen betrachtet wirkt es so, als ob die Politik keinen Plan und Durchblick mehr habe, weder auf Staats- noch auf Stadt-Ebene. Doch Simon Rattle bleibt gelassen, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, lebt einen konstruktiven Optimismus mit einer Brise feiner Ironie: ein echter Brite eben.
„Sie wissen ja: Nichts geschieht in Bayern sehr schnell“, sagt er, nippt an einem Gläschen Weißwein und lächelt charmant. Das war Mitte März, in seiner Garderobe im altehrwürdigen Wiener Musikverein, wo er mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BR) gastierte.

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