Werke von Mozart, Debussy, Boiëldieu und Saint-Saëns

La Harpe à Paris

Margit-Anna Süss (Harfe), Karl-Heinz Schütz (Flöte), Berliner Symphoniker, Ltg. Hansjörg Schellenberger

Rubrik: CDs
Verlag/Label: Campanella Musica C130212
erschienen in: das Orchester 9/2023 , Seite 73

Bis auf das Werk von Wolfgang Amadeus Mozart, das Konzert für Flöte und Harfe in C-Dur, welches in Paris entstanden ist, sind alle anderen Stücke der vorliegenden Aufnahme ausschließlich Werke französischer Komponisten. Die Produktion von Margit-Anna Süss, begleitet von den Berliner Symphonikern, zeigt ohne Zweifel die volle Virtuosität der Harfe, mit allen klanglichen und gestalterischen Möglichkeiten.
Margit-Anna Süss verwendet sogar zwei unterschiedliche Harfentypen. Neben der klassischen Konzertharfe erklingt eine eigens für sie optimierte und klanglich konzipierte Einfachpedalharfe. Schnell gewöhnt man sich an den silbrigen edlen Klang dieser Sonderanfertigung. Zugegeben fällt die Gewöhnung an die Konzertharfe schwer, beim Anhören der gesamten CD. Die Tänze von Debussy und Camille Saint-Saëns’ Konzertstück auf der Doppelpedalharfe klingen vergleichsweise matt und weniger farbig als das Konzert von F. A. Boiëldieu und das Konzert von Mozart, die Margit-Anna Süss auf der durchaus filigraner zu spielenden Einfachpedalharfe virtuos darbietet.
Die Solistin ist sich sicherlich bewusst, dass solche Vergleiche angestellt werden können. So gebührt ihr der größte Respekt für den Mut zur Auswahl der Programmpunkte und die Auswahl der Instrumente. Der Soloflötist der Wiener Philharmoniker, Karl-Heinz Schütz, glänzt im Zusammenspiel mit der Harfe und spielt klanglich angepasst an das besondere Instrument. Hansjörg Schellenberger leitet die Berliner Symphoniker mit enormer stilistischer Präzision. Er versteht es, die unterschiedlichen Charaktere der einzelnen Werke zu erfassen und vom Klangkörper einzufordern. Gelegentlich wünscht man sich von der Aufnahmetechnik eine etwas differenziertere klangliche Balance zwischen den Soloinstrumenten und dem Orchester.
Das zweisprachig in deutscher und englischer Sprache gestaltete Booklet wirkt durch das Design etwas schlicht. Es informiert detailliert über die Akteure, das Orchester sowie die Werke im Einzelnen. Siegfried Jung