Klein, Armin (Hg.)
Kompendium Kulturmanagement
Handbuch für Studium und Praxis
Innerhalb von 15 Jahren hat sich das Fach Kulturmanagement im deutschsprachigen Raum ausgesprochen gut etabliert. Das Zentrum für Kulturforschung in Bonn zählte 2001 insgesamt 83 Angebote für Studiengänge und Weiterbildungsmaßnahmen. Im Laufe dieser Zeit sind bereits mehrere Grundsatzwerke von Rauhe, Bendixen, Heinrichs und Siebenhaar erschienen. Jetzt ist ein neues,
im wahrsten Sinne des Wortes schwergewichtiges Werk erschienen: In seinem 472-seitigen Kompendium Kulturmanagement gelingt dem Herausgeber Armin Klein der Versuch, das bislang erarbeitete Grundlagenwissen im Kulturmanagement knapp und übersichtlich darzustellen. Das Buch richtet sich dabei sowohl an Studierende und Lehrende als auch an die Kulturmanager in der Praxis. Neben den Beiträgen von Armin Klein, Professor am Institut für Kulturmanagement in Ludwigsburg, finden sich Aufsätze von seinen Kolleginnen
und Kollegen Petra Schneidewind (Rechtsform, Kosten- und Leistungsrechnung), Heinz Pfander (Vertragsrecht) und Ekkehard Jürgens (Managementtechniken, Öffentlichkeitsarbeit). Auch Expertinnen und Experten aus der Schweiz (Elisa Bortoluzzi-Dubach, Rolf Keller, Peter Stücheli-Herlach), aus Kanada (F. Colbert) und den USA (Dan J. Martin, Dennis J. Rich) kommen zu Wort.
Das Buch ist in fünf große Themenblöcke aufgeteilt: Die Kulturmanagerialen Grundlagen beleuchten den aus kanadischer Perspektive von F. Colbert vorgestellten Systematisierungsvorschlag für den internationalen Kulturbetrieb und enthalten Beiträge zu den Managementtechniken, dem Projektmanagement und dem Controlling im Kulturbetrieb.
Die Kulturpolitischen Rahmenbedingungen umfassen Themenbereiche wie Allgemeine Kulturpolitik, Kulturpolitik in Deutschland und in der Schweiz sowie die Kulturentwicklungsplanung. Innerhalb der Rechtlichen Rahmenbedingungen befassen sich die Autoren mit dem Kulturverfassungs- und -verwaltungsrecht, mit den unterschiedlichen Rechtsformen und dem Vertragsrecht. Mit den verschiedenen Möglichkeiten der Kulturfinanzierung setzt sich das Kapitel Finanzielle Rahmenbedingungen auseinander. Der letzte Abschnitt Marketing und Öffentlichkeitsarbeit im Kulturmanagement enthält u.a. Ausführungen zum Kulturmarketing allgemein und speziell zum Kulturmarketing im Internet als auch zum Kulturjournalismus.
Obwohl insgesamt 18 verschiedene Autoren mitwirken, gibt es kaum thematische Überschneidungen und die Aufsätze sind klar strukturiert und gut lesbar. Auch trockene Themenbereiche wie Controlling oder die Kosten- und Leistungsrechnung werden klar verständlich beschrieben. Insgesamt enthalten zahlreiche Beiträge fundierte Beispiele und hilfreiche Tipps aus der Praxis.
Im Vorwort erklärt Armin Klein, dass er angesichts der großen Fülle der Fachgebiete eine thematische Auswahl treffen musste. Für die Themenbereiche empirische Kulturforschung, das weitläufige Feld der unterschiedlichen rechtlichen oder steuerrechtlichen Rahmenbedingungen, der Verwertungs- und Urheberrechte sowie des Personalmanagements und der Führung bzw. Leitung des Kulturbetriebs müssen andere Handreichungen herangezogen werden.
Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Werk, das sowohl für gestandene Kulturmanager als auch für diejenigen auf dem Weg dorthin wertvolle Hilfestellungen gibt.
Tabea Schilling