Heizmann, Klaus / Hermann von Saalfeld

Immer diese Bläser …

Heiteres aus der Welt der Holz- und Blechbläser

Rubrik: Bücher
Verlag/Label: Atlantis, Zürich/Mainz 2006
erschienen in: das Orchester 07-08/2006 , Seite 79

Heiteres aus der Welt der Bläser darf man beim Betrachten, beim Lesen und beim Durchblättern des Buchs erleben. Anekdoten, Scherze, Karikaturen und Aphorismen sind zahlreich vom Autor zusammengetragen worden. In Musikerkreisen sind deren gewiss allerlei bekannt; manche mögen durchaus zu Pausen- oder Kantinengespräch beitragen.
Eine sicherlich nicht leichte Aufgabe ist die Gliederung eines solchen Kompendiums. Der Autor hat sich der wertvollen Mühe unterzogen, eine Ordnung in seine umfangreiche Sammlung zu bringen. So lauten einige der Kapitel „Rund um die Blasinstrumente in Dur und Moll“, „Bläser in der Gruppen(dynamik)“, „Die Welt der Musiklehrer“, „Lust und Last der Bläser: Die Presse“. Am umfassendsten ist das Kapitel „Rund um die Blasinstrumente in Dur und Moll“ geworden. Jedes Instrument wird mit seinen spezifischen Witzen bedacht, wobei hier nicht verschwiegen sei, dass doch eine ganze Anzahl von ihnen austauschbar mit anderen Instrumenten ist.
Freilich können manche der natürlich aus verbaler Erinnerung, aus dem Musikeralltag entstandenen Scherzformulierungen in ihrer Häufung leicht ermüdend wirken, wenngleich sich das wohl aufgrund des Sujets nicht vermeiden lässt. Umso erfrischender dann die unfreiwillige Komik, die sich vor allem in den gesammelten Pressezitaten erleben lässt.
Bei einigen Stellen/Aphorismen beschleicht einen die grundsätzliche Frage, ob diese sich wirklich so zugetragen haben oder auf dem Wege der Kolportage nur so gut erfunden wurden, dass sie anekdotisches Gemeingut werden konnten.
Erfreulicher Kontrast zu den gewiss oft überlieferten Texten sind die Zeichnungen von Hermann von Saalfeld, die allesamt themenbezogen angefertigt wurden und von gutem Humor gespeist sind.
Die äußere Aufmachung des Buchs ist sehr ansprechend. Bedauerlicherweise fehlt ein Inhaltsverzeichnis, das die Suche nach bestimmten Stellen erleichtern würde. Möglicherweise war der Verlag am Ende in Zeitdruck, denn auch die Nummerierung der Kapitel ist etwas durcheinander geraten. Es bleibt dennoch ein Buch, auf das man zu unterschiedlichen Anlässen gerne zurückgreifen kann.
Peter Hoefs