Dullat, Günter

Holzblasinstrumente und Metallblasinstrumente

Bauteile – Instrumente – Technologien – Skizzen, Fachwörterbuch, Englisch-Deutsch/Deutsch-Englisch

Rubrik: Bücher
Verlag/Label: Bochinsky, Bergkirchen 2005
erschienen in: das Orchester 01/2007 , Seite 83

Was heißt eigentlich Blattfeder auf Englisch? Wie übersetzt man pillar screw? Die internationale Anwendung von Fachausdrücken im Instrumentenbau erscheint umso problematischer, wenn man bedenkt, dass in diesem Bereich noch nicht einmal nationale Übereinkünfte existieren. Insofern leistet der vorliegende Band echte Pionierarbeit, denn es wird systematisch mit der babylonischen Sprachverwirrung auf diesem Sektor aufgeräumt, was langfristig die Konversation zwischen Kollegen des Handwerks spürbar erleichtern wird. Auch Musiker, die sich mit Instrumentenbau in Geschichte und Gegenwart auseinander setzen, werden das Wörterbuch als Hilfe bei der Lektüre englischsprachiger Artikel in Fachmagazinen zu schätzen wissen.
Den knapp 3000 deutschen Stichwörtern sind jeweils ihre englischen Entsprechungen zur Seite gestellt und umgekehrt. Berücksichtigt werden ebenfalls Begriffe aus angrenzenden Bereichen wie der Maschinen- und Werkstoffkunde, Akustik sowie der allgemeinen Musiktheorie. Diese Sisyphus- Arbeit rechtfertigt auch den für ein Paperback-Format recht stolzen Preis.
Wie bei konventionellen zweisprachigen Wörterbüchern ist das Verzeichnis alphabetisch angeordnet, was rasches Nachschlagen erleichtert. In Einzelfällen wird diese Regel durchbrochen, indem durch Wortgruppen sinnhafte Verknüpfungen hergestellt werden. Hilfreich ist überdies, dass der Verfasser es nicht nur bei der bloßen Übersetzung belässt, sondern, wo es notwendig erscheint oder ein Begriff mehrere Ausdeutungen zulässt, auch weiterführende Erläuterungen gibt. Abgerundet wird der Band durch Skizzen zu den bekanntesten Blasinstrumenten und deren Einzelteilen. Ob kleinteilige Oboenmechanik oder Trompetenventil im Detail – die Tafeln lassen ebenso wenig Wünsche offen wie die drucktechnische und grafische Gesamtgestaltung des Bandes.
Sandra Sinsch