Uwe Mitsching
HERZOG UND CAVALIERE
Franz von Suppè komponierte eine Sinfonie über Themen aus adliger Feder – sein Werk wurde jetzt neu ediert
Zusammen mit Wunsch- und Kurkonzerten schienen die Werke des Franz von Suppè (1819–1895) im Orkus der Musikgeschichte gelandet zu sein. Früher preschte die Leichte Kavallerie fröhlich voran, aktuell liegt sie zusammen mit rund zweihundert Operetten des Cavaliere in den Regalen der Musikarchive. Von dort holt jetzt ein findiger Musikverleger aus der mittelfränkischen Provinz den Francesco Ezechiele Ermenegildo Cavaliere Suppè Demelli in die Gegenwart zurück.
Schon der Name des Cavaliere spiegelt die europaweite Biografie dieser Familie: ursprünglich aus Belgien, dann mit Stationen in Cremona, einem Großvater in Split an der Adria, einem Vater in Zara und in k.u.k.-Diensten, der Sprössling Francesco dann einer der ersten Operettenkönige in Wien – parallel zur Familie Strauß. In anderen Musiksparten hat Suppè sich nur wenig bewegt.
Lesen Sie weiter in Ausgabe 06/2023