Roland Dippel
HEIDENHEIM: Dramatischer Doppelsprint
„Gianni Schicchi“ und „Elektra“ an einem Abend bei den Opernfestspielen Heidenheim
Neben der Fortsetzung des Zyklus früher Verdi-Opern von Cappella Aquileia mit Attila wurde es bei den Opernfestspielen Heidenheim höchst sportiv: Giacomo Puccinis Gianni Schicchi (New York 1918) stand als Prolog auf eine Idee der Regisseurin Vera Nemirova an einem Abend vor Richard Strauss’ Elektra (Dresden 1909). Zur Vorstellung am 11. Juli entfiel die Publikumspromenade in den unbedachten Rittersaal von Schloss Hellenstein. Wegen zu niedriger Temperaturen fanden also beide Opern im Congress Centrum statt, auf dessen Bühne Harald B. Thor vor das Orchester ein Gerüst mit Bodengängen und Galerie baute. In beiden Einaktern geht es um Familiengeschichten – in Gianni Schicchi zum Schreien komisch, in Elektra mit blankem Horror. Die ungewöhnliche Kombination ging auf und wurde vom Publikum mit wachsender Faszination gefeiert.
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