Ingo Hoddick

Hagen: Orchester als Bühnenbild

Das Theater Hagen stemmte die aufwendige zeitgenössische Oper „Tri sestry“ von Péter Eötvös

Rubrik: Bericht
erschienen in: das Orchester 6/2023 , Seite 47

Dies ist eine der wenigen zeitgenössischen Opern, die Repertoirewerke geworden sind. Tri sestry von Péter Eötvös nach dem Drama Drei Schwestern von Anton Tschechow wurde 1998 (also vor 25 Jahren) an der Opéra de Lyon uraufgeführt, die Deutsche Erstaufführung war schon ein Jahr später an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf. Das Libretto schrieb der ungarische Komponist selbst, zusammen mit Claus H. Henneberg und Krzysztof Wiernicki. Kurz zur Handlung: Vor elf Jahren ist die Familie Prozorow mit den drei Schwestern Olga, Mascha und Irina sowie ihrem Bruder Andrej aus Moskau in die Provinz gezogen. Dort leiden sie zutiefst unter Langeweile und unbestimmter Sehnsucht. Oberleutnant Tusenbach und Hauptmann Soljony werben um Irina. Nach einem Streit tötet Soljony Tusenbach im Duell. Die Oper zeigt diese ereignisarme Handlung, die sich in Tschechows Vorlage im Verlauf von fünf Jahren abspielt, drei Mal hintereinander aus den unterschiedlichen Blickwinkeln von Irina, Andrej und Mascha.

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