Georg Rudiger

FREIBURG: Blick nach vorne und zurück

Entdeckung von „Alles durch M.O.W.“ von Józef Koffler mit Umrahmungen am Theater Freiburg

Rubrik: Bericht
erschienen in: das Orchester 10/2025 , Seite 58

„Die Straßen sind wie das Meer und spiegeln die Farbe der Sehnsucht und die Schwere des Wartens“, rezitiert Henry Meyer als „Der zartbesaitete Herr“, während „Das Girl mit den geistigen Ansprüchen“ (Charlotte Will) teilnahmslos ins Leere starrt. Die beiden nehmen im gediegenen Kaffeehaus an getrennten Tischen Platz. Dann erst beginnt die tastende, filigrane Musik aus dem Orchestergraben. Friederike Scheunchen dirigiert Spur (Für Józef Koffler) des Freiburger Kompositionsprofessors Johannes Schöllhorn umsichtig und klar. Die insgesamt 19 Variationen über Kofflers Opus 23, das seinerseits aus Variationen von Johann Strauß’ Kaiserwalzer besteht, werden immer wieder unterbrochen durch weitere Texte der jüdischen Autorin Debora Vogel (1900-1942). Thematisch passt diese Introduktion gut zum Hauptwerk des Abends, dem 1932 in Lemberg komponierten Bühnenwerk Alles durch M.O.W. des jüdischen Komponisten Józef Koffler (1896-1944), in dem es um eine Partnervermittlungsagentur geht. Nun hat Schöllhorn aus dem Klavierauszug eine farbige Instrumentation erstellt, die an diesem Abend uraufgeführt wird.

Lesen Sie weiter in Ausgabe 10/2025.

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