Claudia Irle-Utsch
DÜSSELDORF: Ein Hoch auf die Freundschaft
Deutsche Oper am Rhein begeistert mit Erich Kästners „Das fliegende Klassenzimmer"
„Action!“, sagt der Eisbär. Lässt die Regieklappe schnappen, nippt an seinem Drink … und versinkt. Mit ihm verschluckt das aufgewärmte Meer die letzten Worte: „Rettet mich!“ hat das Tier auf Pappe geschrieben. Sein Lebensraum ist dahin, zerschmolzen, zerflossen. Vergessen ist der Eisbär nicht. Denn fünf junge Menschen geben ihm Stimme und Gesicht. Mit einem Video appellieren sie mit heiter-bitterem Ernst daran, zu retten, was zu retten ist: am besten die ganze Welt. Dafür engagieren sie sich, durchaus mit dem kalkulierten Risiko, bestraft zu werden. Jeder für sich und alle gemeinsam.
Das fliegende Klassenzimmer heißt der Film, den sie für die Weihnachtsfeier am Internat drehen. Diesen Titel trägt auch die Geschichte, die von besten Freunden erzählt. 1933 hat Erich Kästner den Roman Das fliegende Klassenzimmer für junge und junggebliebene Leute geschrieben. Dieser Stoff erlebt gerade eine Renaissance. In der Reihe „Junge Opern Rhein-Ruhr“ haben Oper Dortmund, Theater Bonn und Deutsche Oper am Rhein die Komponistin Lucia Ronchetti damit beauftragt, Kästners Klassiker ins Musiktheater zu bringen. Im Oktober feierte das Werk unter der musikalischen Leitung von Patrick Francis Chestnut und in der Inszenierung von Ilaria Lanzino eine begeisternde Premiere in Düsseldorf (Uraufführung: Mai 2023, Duisburg).
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